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Rückblick GVNW Symposium 2016

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Vom 07.-09.September fand in München das GVNW Symposium 2016 statt. Es traf sich das „Who-is-Who“ der versicherungsnehmenden Wirtschaft. Und wir von Ventiv Technology waren zum ersten Mal mit einem eigenen Stand vertreten. Das Event war ein voller Erfolg. Und zwar aus zwei Gründen (das tolle Münchner Wetter mal nicht mitgezählt):

    • Zum einen gab es interessante Expertenrunden unter anderem zu obligatorischen Themen wie „Absicherung von Cyberrisiken“ sowie Vorträge zu praxisrelevanten Themen wie „Risikoeigentragung im Konzern – Konzeption und Umsetzung“. Ich persönlich fand die Key Note des AXA CEOs Herr Dr. Buberl zum Thema „Industrieversicherung morgen“ allerdings am interessantesten.
    • Der zweite Grund, warum das Event für mich erfolgreich war, waren die vielen Interessenten, die sich in den Pausen für unsere Lösung für die Erfassung, Konsolidierung und Analyse von Risiko- und Versicherungsdaten interessierten und mit denen ich interessante Gespräche über aktuelle Herausforderungen in ihrer täglichen Arbeit geführt habe. Die zwei wesentlichen waren: mehr Kontrolle über die eigenen Daten sowie weniger Abhängigkeit von Dienstleistern.

Grund 1: AXA CEO Key Note „Industrieversicherung morgen“

Die Key Note von Herrn Buberl hat mir deshalb so gefallen, weil den von ihm beschriebenen Herausforderungen und Lösungsvorschlägen wahrscheinlich jeder CEO eines Finanzdienstleistungsunternehmens zugestimmt hätte. Es ging in seiner Rede um nicht weniger als den Spagat zwischen massiven Kosteneinsparungen („Effizienz als Voraussetzung für Performance“) und Investitionen in Innovationen für neue Produkte, Dienstleistungen und in die Modernisierung und Harmonisierung veralteter IT-Landschaften. Außerdem sprach er über die Art und Weise, wie Versicherer mit ihren Kunden zukünftig kommunizieren wollen (Stichwort „New customer experience“). Erschwert wird diese Herkulesaufgabe wie so oft dadurch, dass die für die Unternehmenstransformation benötigen Humanressourcen nicht beliebig erweiter- und austauschbar sind. Deshalb muss, so Buberl, Kostenbewusstsein und Kundenorientierung ganz früh beginnen, nämlich in den Köpfen jedes einzelnen Mitarbeiters.

Große Herausforderungen

Wenn das Zinsniveau auf Flatline bleibt und die Prämieneinnahmen stagnieren oder gar zurückgehen, wenn Budgets immer knapper werden, die Marktdynamik ansteigt und der Wettbewerbsdruck immer weiter zunimmt, dann wird das Aufspüren von Profit, rigorose Kosteneinsparungen, die Intensivierung von Kundenkontakten und effektvoller Einsatz der wenigen Mittel und Ressourcen absolute Chefsache. Und als ob das nicht schon genug Herausforderungen wären, kommt noch die Digitalisierung als Brandbeschleuniger hinzu: Denn die Digitalisierung, allen voran Cloud, Social, Mobile, Big Data und das Internet of things (Industrie 4.0, Maschine-zu-Maschine Kommunikation), revolutioniert die Welt, in der wir leben, arbeiten und miteinander Geschäfte machen. Und zwar genauso grundlegend wie seinerzeit die Dampfmaschine, die die Gesellschaft, die Wirtschaft, die politischen Systeme bis hin zu Staatensystemen aufbrach und neu ordnete.

Und was ist laut Buberl das Ergebnis all dieser Veränderungsprozesse? Zum einen geraten traditionelle Geschäftsmodelle– zum Beispiel durch Insurtechs – zunehmend unter Druck. Zum anderen ändert sich die klassische Rollenverteilung „Kunde-Makler-Versicherer“ fundamental. Last, but not least verändert sich durch die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen die Risikolandschaft (Cyber, Reputation, Lieferketten, Vermögensschäden). Die klassische Spartentrennung nach versicherbaren Risiken (wie Feuer, klassische Haftpflicht, KFZ, Naturkatastrophen) löst sich zunehmend auf. Sie wird laut Buberl ersetzt werden durch spartenunabhängige Lösungen bzw. “Minimum Viable Products“, die kollaborativ („partnerschaftlich“) mit den Kunden entwickelt werden sowie Services im Bereich Risikoerfassung, Prävention und Lösungsentwicklung.

Was habe ich aus dem Vortrag des AXA CEOs mitgenommen:

  1. Operational Excellence“ als Instrument der Unternehmenssteuerung sichert das Überleben, reicht aber im „Digital Age“ nicht aus, um nachhaltig zu prosperieren. Denn Industrialisierung bedeutet die Standardisierung und Automatisierung bestehender Geschäftsprozesse mit dem Ziel den Durchsatz zu erhöhen und gleichzeitig die Servicequalität zu verbessern. Paradebeispiele für OE sind Underwriting, Vertragsmanagement, Schadenbearbeitung sowie Betrugserkennung.
  2. Um im digitalen Zeitalter erfolgreich zu sein, benötigen Unternehmen zusätzlich Agilität, also die Fähigkeit zum permanenten Wandel und die Anpassungsfähigkeit der eigenen Geschäftsmodelle und Prozesse an die Markt- und Kundenanforderungen. Letztendlich geht es um die Flexibilität im operativen Geschäft und um die Geschwindigkeit, mit der Versicherer sich auftuende Gelegenheiten ergreifen und neue Produkte und Dienstleistungen schnell umsetzen können.

Grund 2: Versicherungsnehmer wollen die Kontrolle über Ihre Daten

Die Rede von Herrn Buberl sollte eigentlich allen Beteiligten Mut machen, allen voran den Versicherungsnehmern. Denn „Client Advisory“, „umfassende Produktangebote & Servicevereinbarungen“, „Effizienz & Expertise bei der Schadenregulierung“ sowie „Risikoberatung und -prävention“ stehen zusammen für ein kundenzentriertes Handeln. Außerdem zeigen sie ein Umdenken vom Versicherungsnehmer als Prämienzahler hin zu einem partnerschaftlichen Ansatz. Das hört sich gut an.

Aber selbst wenn Industrieversicherern in den nächsten fünf Jahren der Turnaround gelingen sollte, einschließlich der Modernisierung und Harmonisierung ihrer im In- und Ausland historisch gewachsener Systemlandschaften, dann löst das nur ein Teil der Probleme, von denen mir Interessenten an unserem Stand berichteten. Und das größte Problem von CFOs und Versicherungseinkäufern bzw. Risk Managern ist und bleibt der fehlende Überblick über die unternehmensweiten Versicherungs- und Schadenkosten über alle Sparten, Länder, Makler und Versicherer hinweg.

Solange es keine unabhängige Datendrehscheibe gibt, auf der das Risk & Insurance Ökosystem, also Makler, Versicherer und Versicherungsnehmer untereinander reibungslos Daten und Informationen austauschen kann, bleiben sämtliche Anstrengungen seitens der Makler und Industrieversicherer für mehr Transparenz reine Makulatur. Denn Risk & Insurance Manager werden weiterhin wenig Unterstützung von ihrem Versicherer erhalten, wenn es darum geht, z.B. weltweite Schaden- oder Vertragsdaten von anderen Versicherern und/oder Maklern einzuholen und zwecks Erstellung einer Gesamtübersicht zu konsolidieren.

Einer neutralen Datenmanagement-Plattform kommt in Zeiten von Mehrmakler- und Mehrversichererstrategien eine große Bedeutung zu, da sie Risk & Insurance Managern ermöglicht alle Ihre Risiko-, Vertrags- und Schadendaten an einem zentralen Ort zu konsolidieren und auf Knopfdruck auszuwerten. Und zwar unabhängig davon, wer der Makler oder Versicherer heute oder morgen ist.

eBroschuere zur RiskConsole von Ventiv

Kategorien: Risk Management Software Ansichten und Aktuelles